Ihre Malerei setzt ein, wenn der Lärm verklungen ist. Marlini Wickramasinha hält in monumentalen Schwarz-Weiß-Bildern jenen Moment fest, in dem die Welt für einen Atemzug stillsteht – zwischen Erinnerung und Vergessen, zwischen Erschütterung und Stille.
Die 1934 in Sri Lanka geborene und seit den 1960er Jahren in Köln lebende Künstlerin arbeitet seit Jahrzehnten mit Pressefotos und dokumentarischem Bildmaterial, das sie in eine malerische Sprache von kompromissloser Klarheit überführt. Sie zeigt die Leere nach dem Sturm, den Moment, in dem die Welt für einen Augenblick stillzustehen scheint. In einer Zeit permanenter Bilderfluten wird diese entschleunigte, konzentrierte Bildsprache zum Gegenentwurf: Sie entzieht dem Schrecken seine Sensationskraft, ohne ihn zu ästhetisieren.
Ihre reduzierte Palette – Schwarz, Weiß und unendliche Nuancen von Grau – macht die Stille zur eigentlichen Farbe des Bildes. Der historische Bezug bleibt erkennbar, doch er wird nicht bebildert wie in einer Chronik. Stattdessen entstehen zeitlose Bilder, die universelle Fragen nach der Verletzlichkeit menschlicher Zivilisation aufwerfen.
The Aftermath ist eine späte, aber umso eindringlichere Hommage an eine beeindruckende Stimme der Malerei. Direkt im Anschluss zeigt die Galerie Koppelmann mit Im Schatten des Lichts einen weiteren Aspekt ihres Œuvres: lebendige Gesellschaftsszenen, in denen Nähe und Distanz, Glanz und Zerbrechlichkeit dicht beieinander liegen. Gemeinsam bilden beide Ausstellungen ein vielschichtiges Porträt einer beeindruckenden Malerin.
Marlini Wickramasinha
— wurde 1934 in Sri Lanka geboren und lebt seit den 1960er Jahren in Deutschland. Nach einem Literaturstudium in Peradeniya kam sie 1960 nach München, um an der Kunstakademie Malerei zu studieren. Seit vielen Jahrzehnten lebt sie in Köln, wo sie ein beeindruckendes künstlerisches Werk geschaffen hat.
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